sao paulo

ist eine riesige Stadt. Beim Anflug sieht man nur Hochhaeuser (wenn die Wolken einmal kurz aufreissen). Der Bus bahnt sich dann den Weg vom Flughafen ins Zentrum in einem Schneckentempo sondergleichen. Das nennt man dann wohl wirklichen Verkehr. Zu Fuss waere man wohl schneller, aber was solls, im Bus schlafen sowieso alle, inclusive des Schaffners, der unsanft geweckt werden muss, wenn er jemandem eine Fahrkarte verkaufen soll.

praca da republica in sao paulo  

Im Zentrum dann zeigen sich Hochhaeuser, die an das New York der dreissiger Jahre erinnern. Die Innenstadt hat ihren Charme mit den Parks, in denen von Schlingpflanzen bewachsene Baeume stehen. Dort versammelt sich jedoch auch saemtliches Elend der Stadt. Es ist eben eine Grossstadt und die Armut versteckt sich hier nicht. Jede Bank, jede Stufe, jeder freie Platz ist hier als Schlafplatz belegt. Da bekomme ich nicht unbedingt Lust, mich nach Einbruch der Dunkelheit noch draussen aufzuhalten (Zum Glueck ist hier Sommerzeit, es wird also eine Stunde spaeter dunkel als in Bahia). Unter diesen Bedingungen wird es verstaendlich, dass hier die Kriminalitaet enorm hoch ist.

Habe mich heute durch die Stadt treiben lassen. Die Maerkte und die Einkaufsviertel waren so voll, dass es an einen Schlussverkauf erinnert. In den kleinen Strassen gibt es unendlich viele Geschaefte mit Modeschmuck, billigem Ramsch. Man moechte meinen, es seien zu viele Geschaefte, aber sie sind voller Menschen! Ebenso die Weihnachtsgeschaefte, die ihre Arbeit hier bereits vollstaendig aufgenommen haben.

Die Anreise war anstrengend. Meine Wartezeit auf das Flugzeug habe ich mir in einer Hafenspelunke mit einem gewissen Elias und diversen Bieren vertrieben. Morgens um halb fuenf dann bin ich von einer Art Hilfsflughafen in Porto Seguro gestartet. Zwischenlandung in Belo Horizonte, Umsteigen in Rio - uebrigens die einzige Stadt, in der die Sonne schien. Und der Start von dort war wunderschoen!