kriegslied


‘s ist Krieg! ‘s ist Krieg! O Gottes Engel wehre und rede Du darein! ‘s ist leider Krieg – und ich begehre nicht schuld daran zu sein!

Was sollt‘ ich machen, wenn im Schlaf mit Grämen und blutig, bleich und blaß die Geister der Erschlagnen zu mir kämen und vor mir weinten, was?

Wenn wackre Männer, die sich Ehre suchten, verstümmelt und halb tot im Staub sich vor mir wälzten und mir fluchten in ihrer Todesnot?

Wenn tausend, tausend Väter, Mütter, Bräute, so glücklich vor dem Krieg, nun alle elend, alle arme Leute, wehklagten über mich?

Wenn Hunger, böse Seuch‘ und ihre Nöten Freund, Freund und Feind ins Grab versammleten und mir zu Ehren krähten von einer Leich herab?

Was hülf‘ mir Kron‘ und Land und Gold und Ehre? Die könnten mich nicht freun! ‘s ist leider Krieg – und ich begehre nicht schuld daran zu sein!

Matthias Claudius

Inspiriert, es zur Aufführung zu bringen, hat mich der Bücherfreund

krieg?

Findet auch ohne mich statt. Ich kann also ins Bett gehen. Muss mich nicht um zwei Uhr nachts vor den Fernseher setzen. Irrglaube vieler Mitbürger, ihre Anwesenheit auf dem Sofa bei diversen Nachrichtenmagazinen und Brennpunkten könnte für die Welt wichtig sein. Ich gebe mich da keinerlei Illusion hin und flüchte ins Reich der Träume.