chapada diamantina oder: mein guide steht auch im lonely planet

Es ist komisch: Die alternative Art der Pauschalreise ist die der Menschen, die sich vor Antritt der Reise den Lonely Planet einverleibt haben. Jenen Reiseführer, der mich irgendwie immer an das berühmte Handbuch des Fähnlein Fieselschweif erinnert, mit dem Tick, Trick und Track sich aus jeder Notlage gerettet haben. Wie dem auch sei: Lonely-Planet-Reisende erkennt man auch immer an ihrem Äßeren. Sie kleiden sich betont alternativ oder auch besonders praktisch (eine Variante, die ich bevorzuge). Nun bin ich auch mal wieder eine von ihnen, trotzdem fühle ich mich hier irgendwie spießig gekleidet. Naja, wie dem auch sei. Wollte ich nur mal betonen.

Nach einer fünfstündigen Reise mit dem Bus von Salvador (liebevoll von mir auch die kleine Kühlkammer genannt) bin ich heute morgen um halb sechs in Lençóis eingetrudelt, dem Basislager für Chapada Diamantina-Reisende. Leider habe ich heute vornehmlich Orte gesehen, die außerhalb der Chapada Diamantina (eines recht großen Nationalparks) liegen. Vornehmlich sind wie mit dem Bus über Schlaglöcher gefahren, um dann einige wnderschöne Höhlen zu sehen, deren Anblick die Gurkerei lohnt.

Morgen werde ich mich aber mit Luiz auf Wanderschaft begeben. Aber nur dann, wenn ich mich von meinem Kälteschock und von meiner Magenverstimmung erholt habe, die ich mir von einem Carajé gestern abend erholt habe (von Jan auch Salvador-Buger genannt: scharfes Brot mit jeder Menge Krabben und Salat drinnen). Ich habe das dringende Bedürfnis, mich ein bisschen auf Bergkämmen zu bewegen und auf die Welt hinunter zu schauen.